07.11.2010 13:01

Die Finanzkrise - bislang nur die Spitze eines Eisberges...

Was bisher von der Finanzkrise zu sehen war, ist nur die Spitze eines Eisberges. Für gewöhnlich sieht man von einem solchen nur 10% - die restlichen 90% liegen unter Wasser und im verborgenen. Was wir bislang in dieser Finanzkrise noch nicht gesehen haben sind jene 90%, die bislang unter Wasser sind und durch getürkte Bilanzzierungsregeln derzeit unsichtbar sind - was sprichwörtlich zu sehen ist.

 

Einige proklamieren derzeit den ganz grosse Boom - und der Bruch des 61.8% Fibonacci RT´s bei 6409 suggeriert auch einen zukünftigen Anstieg - allerdings kann dieser Anstieg jederzeit beendet werden und sich ins Gegenteil verkehren, da in 2009 fibotechnisch auch Kurse im Bereich von 2000 Indexpunkten und tiefer aktiviert worden sind.

Betrachtet man sich zudem die Langfristcharts der letzten Jahrzehnte im Dow Jones oder auch im DAX so stellt man fest, dass der Markt in all den Jahrezehnten auch entsprechende Indikationen für einen dramatischen Kursverfall an den Aktienmärkten ausgebildet hat und auch bereit hält. Es wurde schon vor einigen Wochen darauf hingewiesen, dass in einem Gold und Silber basierten Währungssystem de facto bereits Deflation vorliegt - sprich ein Rückgang der Preise für Produktionsgüter. Die gegenwärtige mässige nominale Inflation der Güterpreise im Fiatgeldsystem verdeckt also in Wirklichkeit nur eine bereits de facto vorliegende Deflation im Goldbasierten Währungssystem. Es ist davon auszugehen dass diese Deflation sich auch noch verstärken wird - angesichtes der globalen Überproduktionskapazitäten, bei denen Autos und andere Produktionsgüter direkt vom Band abverkauft werden müssen - spätestens wenn es zu einer Währungsreform kommt - wobei dieser auch erst nach einem deflationären Crash der Märkte kommen kann. Der Umstand, dass eine Krise im Sinne eines Abbaus von Überproduktionskapazitäten und damit ein wirklicher schöpferischer Neubeginn der Strukturen nicht  zugelassen wurde, verlagert das Problem des Abbaus der Überproduktionskapazitäten und der damit verbundenen deflationären Tendenz nur in die Zukunft und beseitige es folglich auch nicht. Langfristig nachhaltig steigende Preise sind nur bei begrenzt verfügbaren Gütern zu erwarten - also bei einem knappen Angebot. Dies gilt derzeit nur für Edelmetalle, Lithium und seltene Erden und einige andere Rohstoffe, die nicht beliebig vermehrbar sind. 

Es reicht nur ein verhältnismässig kleines Ereignisses um jene Industrien, die weiterhin mit dem Problem der Überproduktionskapazitäten verbunden sind in den Abgrund zu reissen und damit in den Bankrott zu treiben. Derzeit ist an den Märkten jedoch eine markante Sorglosigkeit hinsichtlich der existientiellen Risiken der globalen Finanzsysteme zu beobachten - welche auch an der niedrigen Volalität ablesbar ist. Derweil steuert unser Finanzsystem unaufhaltsam auf eine Weltfinanzkatastrophe zu - und nicht nur auf eine Weltklimakatastrophe, deren morphologische Korrelat nicht zwangsläufig eine Erderwärmung, sondern ebenso eine neue sich über Jahrzehnte (Jahrhunderte???) anhaltende Kälteperiode sein kann. Daher wird in der kommenden Woche eine Position bei Natural Gas eröffnet - ungeachtet aller Contangoeffekte, die inzwischen zum grösstenteil abgebaut sein dürften. Zudem befindet sich Natural Gas (Henry Hub) Gold korreliert mit 0.003 Unzen Gold/mmBtu auf historischen Tiefstständen.

In einem Chart, der bis ins Jahr 1922 zurückreicht ist die seit 2007 laufende Abwärtsbewegung auf unter 4 US$ (oder ca. 0.003 Goldunzen/MCF) eine Rücklauf an die ehemalige Wave 1 des Jahres 1984 (bei ca. 2.8 US$) bzw. in die Wave 2 des Jahres 2001 bis 2002. In der praktischen Konsequenz heisst dass, das sowohl in einem goldbasierten Bewertungsmodell (=bereits historische Tiefststände bei Natural Gas) und in einem an sich wertlosen Fiatmodell auf Dollarbasis zukünftig bei Gas ein deutlicher Anstieg der Preise zu ewarten ist. Auf Dollarbasis reicht dieser Anstieg bis zunächst ca. 6.2 US$ - oberhalb von 6.2 US$ dürfte der Gaspreis langfristig bis 8 US$ (= Hoch aus 2007) - und oberhalb von 8 US$ auf 13 bzw. 21 US$ steigen. Öl hingegen erscheint derzeit im Vergleich zu Gas als Energieträger masslos überbewertet - auch in einem Goldbasierten Bewertungsmodell.

Was auch immer kommen wird, bleiben Sie wachsam - der synthetische Boom - und die einseitige Argumentation über Präsidentschaftszyklen und dem Marktverhalten wird den objektiven Diskrepanzen der Unwägbarkeiten der globalen Finanzkrise nicht gerecht werden. Eine Krise endet nie im Boom, sondern immer nur im Crash - im sell off und der totalen Marktkapitulation. Einzig Edelmetall und die dazugehörigen Minenwerte dürften dabei noch gut wegkommen.

Die Finger würde ich von Automobilaktien und Halbleiterwerten lassen, ebenso von anderen Industrien, welche nicht die Primärbedürfnisse des Menschen abdecken und nur auf Sekundär- oder gar Tertiärattribute a la Iphone & Co abzielen. Diese werden im globalen Finanzmarktkollaps, der noch aussteht keine Rolle mehr spielen. Die Lösungen für eine immer älter werdenden Gesellschaft, die zudem intelligenzmässig sprichwörtlich salopp formuliert "verblödet" (die Zahl der Alzheimer Erkrankungen wird in den kommenden Jahrzehnten in Deutschland um mehr als 120% steigen) sind allesamt noch nicht eingepreist. Das Problem der Kinderarmut in Deutschland als strukturelles Problem wird ebenfalls durch Zuwanderunsdiskussionen kaschiert. Die Kinderarmut in Deutschland wird aber in absehbarer Zukunft die Not der Menschen in Deutschland noch verstärken. Die sich hierraus ergebenden Problem sind existentieller Natur - und werden das Problem der ausufernden Staatsverschuldung zusätzlich verschärfen.

Auch wenn ein langfrisig basiertes Handelsystem von mir gegenwärtig ein langfristiges neues Kaufsignal generiert hat, so wie es in 2007 ein Ausstiegssignal geliefert hat, so gefällt mir das zeitliche Preiskursverhalten an den Aktienmärkten nicht. Es liegen keine intime moves vor, so dass die Wahrscheinlichkeit für einen dramatischen Einbruch der Aktienmarktnotierungen wesentlich höher ist, als für einen langfristigen Anstieg - spätestens wenn der synthetische Boom sein Ende findet. Über die Boom, Boom, Boompresse darf man durchaus geteilter Meinung sein. Dies gilt erst recht nach dem 17% Kursanstieg im DAX seit Ende August diesen Jahres.

 

Treffen Sie Vorsorge und bleiben Sie vorsichtig  - d.h. Sie sollten sich auch ein gewissen Lebensmittelvorrat für sich und ihre Familie zurücklegen, der sie über die schlimmsten Monate (Jahre?) der noch ausstehenden Finanzmarktkatastrophe bringen wird. Den Rest sichern sie am besten über Edelmetalle und Minenwert ab.

Herzliche Grüsse.

Cord Uebermuth.

—————

Zurück



 

Unterstützen Sie die Arbeit von Indextrader24.com mit einer Spende, wenn die Beiträge und Analysen ihren Zuspruch finden .

Nur so kann gewährleistet werden, dass die Inhalte auch zukünftig kostenfrei bleiben.

Sollten Sie Chartausschnitte oder Bilder vergrössern wollen so können Sie die Tastenkombination STRG und + verwenden.

Wenn Sie die Darstellung auf dem Bildschirm wieder verkleinern wollen verwenden Sie bitte die Tastenkombination STRG und -

Herzlichst.

Ihr.

Cord Uebermuth.

 

Link - Weltraumwetter

 

 


 

RISIKOHINWEIS UND HAFTUNGSAUSSCHLUSS

Indirekte sowie direkte Regressinanspruchnahme und Gewährleistung werden kategorisch ausgeschlossen.
Insbesondere gilt dies für die bereitgestellten Handelsanregungen. So stellen diese in keiner Weise einen Aufruf zur individuellen oder allgemeinen Nachbildung, auch nicht stillschweigend, dar.

Handelsanregungen oder anderweitige Informationen stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder derivativen Finanzprodukten dar.

Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen der veröffentlichten Inhalte ist somit ausgeschlossen. Die
Redaktion bezieht Informationen aus Quellen, die sie als vertrauenswürdig erachtet. Eine Gewähr hinsichtlich Qualität und Wahrheitsgehalt dieser Informationen muss dennoch kategorisch ausgeschlossen werden. Leser, die aufgrund der veröffentlichten Inhalte Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Die Informationen begründen somit keinerlei Haftungsobligo. Insbesondere weisen wir hierbei auf die bei Geschäften mit Optionsscheinen, Derivaten und derivativen Finanzinstrumenten besonders hohen Risiken hin. Der Handel mit Optionsscheinen bzw. Derivaten ist ein Börsentermingeschäft. Den erheblichen Chancen stehen entsprechende Risiken bis hin zum Totalverlust gegenüber. Nur wer gem. § 53 Abs. 2 BörsenG die bei Banken und Sparkassen ausliegende Broschüre "Basisinformationen über Börsentermingeschäfte" und das Formular "Verlustrisiken bei Börsentermingeschäften" gelesen und verstanden hat, darf am Handel mit Optionsscheinen teilnehmen. Deutschlandgold.de weist darauf hin, dass es den Handel mit Optionsscheinen oder anderen derivativen Instrumenten ausser zu Absicherungsgeschäften ausdrücklich ablehnt, da mit solchen Instrumenten das Risiko des Totalverlustes des Vermögens verbunden ist.



WICHTIGER HINWEIS:

Erklärung nach § 34b Abs. 1 des Wertpapierhandelsgesetzes

Der Betreiber dieser Internetpräsenz erklärt, dass er bzw. sein Arbeitgeber oder eine mit ihm oder seinem Arbeitgeber verbundene Person möglicherweise im Besitz von Finanzinstrumenten ist, auf die sich die Analysen oder Beiträge auf den Seiten von www.indextrader24.com beziehen, bzw. in den letzten 12 Monaten an der Emission des analysierten Finanzinstruments beteiligt war. Hierdurch besteht die Möglichkeit eines Interessenskonfliktes.

Alle Analysen und Beiträge sowie die mit den verfügbaren Darstellungs- und Analysewerkzeugen erstellten und angezeigten Ergebnisse dienen ausschließlich zur Information und stellen keine Anlageberatung oder sonstige Empfehlung dar. Beachten Sie die Allegemeinen Geschäftsbedingungen (AGB`s). Für Vermögensschäden wird ausdrücklich keine Haftung übernommen.


Alle Rechte vorbehalten.

Vervielfältigungen, Bearbeitungen sowie sonstige unberechtigte Nutzungen werden zivil- und strafrechtlich verfolgt und sind nur mit ausdrücklicher Zustimmung von Indextrader24 oder einer von ihr bevollmächtigen Person möglich.