FDAX-Handelsmarken für Montag den 4. Oktober 2010

Tageskerze:  neutrales Kursmuster mit bearishem Beigeschmack  - bestehender Dynamikverlust mahnt weiterhin zur Vorsicht.

Im Freitagshandel konnte zum Quartalsauftakt das Hoch des Vorquartals nicht überschritten werden, damit sinkt die Wahrscheinlichkeit für eine Fortsetzung des seit März 2009 laufenden Trendes beim deutschen Aktienindex, wenn gleich das positive Überlappungsmuster des Vormonats durchaus noch die Option auf weitere Verlaufshochs sich offenhält. Da aber das Gann´sche Regelwert zum Quartalsauftakt nicht erfüllt wurde muss in den kommenden Monaten mit einem erneuten Abtauchen der Kurse gerechnet werden. Gleichwohl ist vorher immer noch ein Marktexzess in Richtung 6409 FDAX-Punkten möglich, sofern man unterstellt, dass die Marketmaker durch interventionelle Massnahmen einen 2/4 Overlap erzeugen wollen, was aber ein kostspieliges Unterfangen werden dürfte.

Wir halten fest, dass der DAX mit Blick auf die Tageskursmuster und Wochenkursmuster bislang seinen Widerstandsbereich oberhalb von 6300 Punkten bislang nicht hat überwinden können - es besteht die Gefahr, dass dieses Stasis sich nun nach unten hin auflösen wird. In dem Fall wäre in den kommenden Monaten ein Abgleiten der Kurse in Richtung 5100 Indexpunkte, wie bereits im August mehrfach umrissen - zu diskutieren.

Das Tageshoch am Freitag lag bei 6304 und das Tagestief bei 6194 Indexpunkten. Zentrael Schaltstelle bleibt nach wie vor auf Schlusskursbasis die Marke von 6180 Indexpunkten - oberhalb von 6180 ist immer noch die Möglichkeit gegeben, dass der FDAX neue Jahreshochs markiert - unterhalb von 6180 ist mit einer deutlichen Verschlechterung der Lage beim FDAX zu rechnen.

Insgesamt spiegelt das gegenwärtige Marktgeschehen weiterhin eine erhöhte Unsicherheit der Marktteilnehmer über den zukünftigen Werdegeang, nachdem mehr als 17 monatigen Kursanstieg, wieder.  Die Gefahr einer temporären Topbildung besteht nach wie vor.  Es besteht weiterhin das Risiko eines massiven Einbruches an den Märkten. Diesem Szenario steht ein short squeeze ähnlicher finaler Exzess auf der Oberseite entgegen, der den FDAX bis in den Bereich von 7012 Indexpunkten katapultieren kann - ehe es nachfolgend zu einem dynamischen Einbruch an den Märkten kommt. Dieses Szenario ist derzeit mit Blick auf die Ausstiegssignale, u.a. seitens des Price Projection Oscillator als unwahrscheinlich anzusehen. Die Schwäche der Finanztitel mahnt  nach den Vorgängen bei der Allied Irish Bank weiter zur Vorsicht, da eine nachhaltige Erholung der Aktienmärkte ohne die Banken und Finanzwerte zukünftig weiterhin unwahrscheinlich erscheint. Die Belastungen aus den jüngsten Ereignissen in Irland dürften mit zeitlicher Latenz auch Deutschland erreichen, wo die Hypo Real Estate Bank nunmehr rund 200 Milliarden an Staatsgarantien in Anspruch genommen hat. Beachten Sie hierbei dass der zeitliche Zusammenhang zu den Vorgängen einen entsprechenden Transfer aus Deutschland nach Irland wahrscheinlich erscheinen lässt, da die DEPFA als Tochter der HRE massiv in Irland investiert ist. Eine generelle Erholung im langfristigen Kontext erscheint freilich erst nach einer globalen Reform der Währungssysteme möglich. Misst man die Preisentwicklung der Güter und Lebenshaltungskosten in einem Gold- und Silberbasierten Währungssystem, dann liegt bereits de facto eine Deflationsspirale an den Aktienmärkten vor. Diese wird nominal nur durch eine dahinsiechende Fiatgeldmatrix verschleiert.

Nachfolgend die Handelsmarken für Montag den 4. Oktober 2010

GWK= 6242 Indexpunkte

OT = 6273 Indexpunkte

61.8% Fibonacci RT der Struktur 2007 bis 2009 liegt bei 6409 Indexpunkten

UT =6180 Indexpunkte

Zwischen 6180 und 6273 FDAX-Punkten ist der Handel am Montag als neutral einzustufen. Der OT kann gegebenenfalls als Longtrigger wirken aber es besteht erneut das Risiko, dass dieser als solcher  nach einem kurzen Anstieg bereits wieder versagt.

Alternativ bietet sich dort, je nach Marktverhalten erneut der Aufbau einer Gegenposition  im Sinne eines Shortentries ( per Stop gesichert) an.  Mit Blick auf die aktuellen Kerzenmuster bleiben übergeordnet zunächst weiter signifikante Abwärtsrisiken.  Der UT der am Montag bei 6180Indexpunkten sich befindet wird bei signifikantem Bruch zum shorttrigger, falls er sich nicht stützend bemerkbar macht. Im letzteren Falle wirkt er als Longtrigger mit Ziel GWK ggf auch bis zum OT. Oberhalb des OT wird die Luft erneut dünn, sofern dieser angehandelt wird. Wird das Tagestief vom Freitag unterschritten dürfte es in der Folge zu einem Abverkauf bis zum UT kommen und kann dieser nicht verteidigt werden, dann wird es zu einem Kursrücksetzer bis zur Marke 6060 bzw. 6000 Indexpunkten kommen. 200-Tage EMA aktuell bei 6010 Indexpunkten, 40 Wochen-EMA bei 5999 Indexpunkten. Diese Marken sind zugleich Dreh- und Angelpunkt für die gesamte Aufwärtsbewegung an den Märkten die zusehende Reife erlangt hat.

Weiterhin muss unterstellt werden, dass seitens der Zentralbanken und der Marketmaker man nach wie vor bestrebt ist im langfristigen Kontext einen 2/4 overlap zu erzeugen. So dass als Alternative zu einem Abverkauf es auch interventionell bedingt zu einem deutlichen Kursanstieg kommen kann.  Diesem Szenario wird vom derzeitigen Standpunkt aus nur eine mässige Eintrittswahrscheinlichkeit zugemessen. Sollte es eintreten, dann bietet sich im Bereich der vorgenannten Marken die Eröffnung einer Shortposition an. Somit muss offengelassen werden ob den Marketmakern das Kunststück eines neuen Jahreshochs noch gelingen wird. Bleibt dies aus, dann stehen neue Abwärtsschübe bei den blue chips auf der Agenda. Beachten Sie hierbei, dass der Price Porjection Oscillator bereits Ausstiegssignale generiert hat.

Ebenso gilt es zu beachten, dass die gesamte Aufwärtsbewegung mit Schuldgeld finanziert wird und nicht mit Bargeld.

Treffen Sie Vorsorge.

Herzliche Grüsse.

Cord Uebermuth.

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